Jeschua ben Josef, der Nazarener

Fortsetzung I

Im Westen erblickte er das Mittelmeer. Die Meere lagen weit entfernt von Nazareth, aber die Hügellandschaft um diesen Ort herum bot eine einmalige Aussicht. Selbst als kleiner Junge zog es Jesus vor, diese Gegend alleine aufzusuchen. Als er älter wurde, reiste er weite Entfernungen und pflegte bisweilen alleine mit dem Boot hinauszufahren und zu meditieren. Alles, was er tat, geschah mit dem Ziel, sich auf das Christus - Amt einzustimmen und die Verantwortung zu erkennen, die er als Christus der Erde übernehmen sollte. Später wusste er, dass es eine strategisch äußerst wichtige Periode geben würde, in der er sich offenbaren durfte, aber bis dahin wartete er und bereitete sich auf diese Zeit vor. In den achtzehn Jahren des Schweigens widmete er sich der inneren Vorbereitung auf seine Mission. Diese Jahre verbrachte er nicht auf Reisen und wurde auch nicht in einer Mysterienschule unterrichtet, sondern lebte im Hause seiner Eltern. Durch den Tod Josephs, der vierzehn Jahre lang sein Vormund gewesen war, wurde Jesus mündig. Maria wusste, dass ihr Sohn ein Meister war, denn sie besaß die Fähigkeit des inneren Schauens. Sie erahnte sein Werk, da sie beobachtet hatte, dass er das Bewusstsein der Menschen, denen er begegnete, anhob und ihre Körper heilte. Weder ein Wort noch ein Zeichen seinerseits rief diese Veränderung hervor. Es schien ganz natürlich zu geschehen, obwohl Maria glaubte, dass ihr Sohn in gewisser Weise für diese Transformationen verantwortlich war. Sie zeigte sich sehr bescheiden und verschwiegen, da die Meister ihr auf geistiger Ebene mitgeteilt hatten, nichts über ihren Sohn zu erzählen. Er sollte sich selbst offenbaren.

 

Als Jesus fünfzehn Jahre zählte, gebar Marias Freundin ihre Tochter Miriam.

Nach dem Tode dieser Freundin holte Maria das Kind zu sich und übernahm die mütterliche Verantwortung. Ich erinnere mich, wie ich in ihre Familie aufgenommen wurde. Ich empfand eine große Kluft zwischen mir und Jesus, dieser ungewöhnlich edelmütigen, starken und inspirierenden Person, in deren Schatten ich lebte. Maria dagegen wirkte auf mich und alle anderen sehr inspirierend. Sie war klein von Wuchs, mit einem wunderschönen aristokratischen Gesicht, braunem Haar und violett-blauen Augen. Sie trug die Verantwortung für die kleinen Kinder ebenso wie für jeden von uns, der in ihrem Haus weilte. Ihr Heim wurde zum Treffpunkt für Leute aus vielen Ländern, die von jenem höchst ungewöhnlichen jungen Mann gehört hatten, der ihnen auf Grund seines Wesens und seines Mitgefühls für alles Leben großen Respekt abnötigte. Sein ganzes Leben lang war Jesus außergewöhnlich. Er zeigte schon sehr früh, dass er den anderen Jungen nicht ähnlich war. Von Anfang an besaß er große Würde und eine erstaunliche Selbstbeherrschung. Es gab Zeiten, in denen er ungemein lustig sein konnte. Als Schuljunge war er stets der Anführer. Er gewann alle Spiele, bis er schließlich beschloss, nicht mehr daran teilzunehmen, damit auch andere Jungen gewinnen konnten. Wäre Jesus nicht ein Meister gewesen, wüssten wir mehr über seine frühen Lebensjahre. Aber da er alle geistigen Prüfungen abgeschlossen hatte, verlief sein Leben ruhig und ereignislos.

 

Als Jesus sich inkarnierte, lag eine gewaltige Vergangenheit hinter ihm.

In der Akasha - Chronik entdeckte ich, dass er der Einzige ist, der in vielen Leben herausragte. Im Alten Testament war er Joshua, der Nachfolger Moses nach dessen Tod. Er erklärte:

 

„Ich bin die Wurzel und der Nachkomme Davids und der leuchtende Morgenstern.“

 

Die Wurzel bedeutet: Ich war David. Der Nachkomme besagt, dass er nach David eine weitere Inkarnation hatte, in der er sich voll entfaltete. David war eine Inkarnation Jesu.

Im Hinblick auf seine Liebe, sein Mitgefühl und seine große Stärke wird diese Persönlichkeit oft als Vorläufer Jesu bezeichnet. Als ägyptischer Pharao Echnaton war er ein Eingeweihter vierten Grades und glaubte an den Einen Gott, an das Gute und eine reine Lebensweise. Er war sehr gebildet.