Uno Mystika

persönliche Sicht

Die Uno Mystika ist an sich, nach meiner Auffassung, ein Terminus für Erleuchtung.

Was Erleuchtung aber tatsächlich ist, da gehen die Meinungen weit auseinander.

 

Augustinus meinte, dass alles menschliche Erkennen nur durch Erleuchtung ermöglicht wird. In einer seiner Frühschriften umschreibt er diese Annahme mit dem Hinweis auf den "inneren Lehrer", das "Wort Gottes", das jeden Menschen über alles belehrt, was er wissen kann: die Welt, sich selbst und Gott. Der Mensch kann nur etwas wissen, weil Gott den Menschen erleuchtet. So ähnlich wie das Auge ohne das Licht der Sonne nichts wahrnehmen kann, kann auch der Mensch ohne das Licht Gottes nichts erkennen. Die Gotteserkenntnis geschieht in der Erleuchtung durch Gott selber. Sie ist zugleich ein göttlicher Akt der Gnade und der menschliche Akt, über sich selber hinauszugehen.

 

Die moderne Psychologie sagt aus, das unser Gehirn nicht in der Lage ist, sich etwas vorzustellen, das es noch nie gegeben hat, das wir nie erfahren haben. Selbst Erfindungen beruhen auf einer zuvor gemachten Erfahrung - sei es Beobachtungen in der Natur oder visionäre Bilder, Eingebungen.

 

Frau Newhouse führt aus, das alle Erfindungen zuerst in den inneren Welten entwickelt werden, von denen, aus der jeweiligen "Schule", die nicht verkörpert sind und dann über ein geeignetes Medium in der physischen Welt umgesetzt werden. Sie setzt Erleuchtung gleich mit dem Erringen der spirituellen Meisterschaft.

 

 

Die Erfahrung des „persönlichen Lehrers“ kann ich bestätigen. Allerdings habe ich Erleuchtung als ein sehr facettenreiches Geschehen erlebt – von ganz kleinen Minierleuchtungen bis hin zu großen, gewaltigen Ereignissen, gleich einem Quantensprung.

 

Die persönliche Beziehung zum Schöpfer, hat aus meiner Sicht,weniger zu tun damit, wie wir den Schöpfer sehen – viel mehr hat es damit zu tun, was wir fühlen.

 

Obwohl ich mir den Schöpfer vor allem als eine Quelle reiner Energie/reinen Lichtes vorstelle, die jede beliebige Form annehmen kann, habe ich eine sehr persönliche Beziehung – ich empfinde IHN als tatsächlichen Vater – als meinen Ursprung.

ER ist ein Teil von mir, wie auch ich ein Teil von IHM bin – „Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, eines Wesens mit dem Vater“. Ein kleiner Funken aus dem unendlichen Meer aller Funken – unendlich geliebt und gewollt.

 

Sicherlich können wir Gottes „Fingerabdruck“ überall um uns herum finden/sehen/fühlen. Doch IHM begegnen, vor sein Angesicht zu treten, dies geschieht in uns.

Denn wir sind der Tempel, die Wohnstatt unseres Schöpfers. Der heiligste Ort – wenn wir ihn heiligen. Darin liegt Wesen und Sinn aller Meditation – in unseren Tempel hinabzusteigen und zu IHM erhoben zu werden. Das ist der Ort von Daat, die in uns verborgene Sephirah.

 

Deshalb sagt Teresa von Avila, eine der großen Mystikerinnen, der großer Tiefensinn nachgesagt wird:

„Hätte ich früher erkannt,

wie ich das jetzt weiß,

dass der winzige Palast meiner Seele

einen so großen König beherbergt,

dann hätte ich ihn nicht so häufig darin allein gelassen.“

Ihr wird aber auch folgender Spruch zugeschrieben:

„Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheiten erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben - aber Du verstehst, o Herr, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.“