Drei

kabbalistische Zahlendeutung

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Der Mensch, der völlig zentriert und in Berührung mit dem inneren Fluss des Lebens ist, trifft sie wie der Schnee, der plötzlich von einem Blatt oder einem Hausdach gleitet, oder wie ein Apfel, der vom Baum fällt.

 

Für alles gibt es einen rechten Augenblick, doch wie viele Menschen verpassen ihn und lassen die gebotene Chance ungenutzt vorüberziehen.

Andere wiederum, ohne Geduld, den rechten Moment abzuwarten und die Entscheidung reifen zu lassen, suchen, sie voreilig zu erzwingen. Sie reißen die unreife Frucht grün vom Baum.

Wie jede Entscheidung, so hat auch das Nicht-Entscheiden, die unreife und verpasste Entscheidung ihre Konsequenzen und ihren Preis.

Doch wie viele Menschen opfern Jahre ihres Lebens in Träumen, ungeduldigen Anstrengungen des Willens oder lauem Entweichen, ohne je die zu ihren Zeiten vor ihre Füße fallenden Früchte des Lebens und des Geistes zu ernten?

 

So wandelt die Glorie Gottes vor uns im Staub der Landstraße – unerkannt.

 

Wie in der Farbe Rot und in der Zahl Zwei begegnen wir auch hier beim Entscheiden wieder der Zeit. Ist der Raum das Thema des Wahrnehmens und des Blau, so ist das Thema der Entscheidung die Zeit.

 

In der Zeit manifestiert sich der Fluss des Lebens und seiner Energie. Verhalten wir die Entscheidung, so stauen wir die ständig nachfließende Kraft.

Gestaute Kraft aber ist stagnierendes Leben, ist Fäulnis. Entscheiden wir, so entsteht Bewegung; das Leben und die Energie kommen in Fluss. Die Entscheidung ist der Hahn, der ihn reguliert.

 

Die vollendete Entscheidung ist zeitlos. Sie wächst aus dem Augenblick.

Wer weder eilt noch säumt, lebt, handelt und wirkt im Einklang mit dem ewigen Sein.

 

Wahrlich, wer nicht selbst entscheidet, wird niemals sein eigener Herr, geschweige Herr seines Lebens sein.

Die eigene Entscheidung ist der heiligste Ausdruck des gottgegebenen Geschenks des freien Willens.

Durch unser bewusstes, eigenständiges Entscheiden gewinnen wir unsere wahre Menschenwürde. 

 

Im eigenen Entscheiden lenken wir unser Leben, vollenden oder vergeuden wir es.

Durch das Geschenk des freien Willens verleiht Gott uns den Status der Ebenbürtigkeit, macht ER uns zu seinem Partner. (Das ist das, was ich auch persönlich so empfinde).

Frei sind wir, zu schaffen oder zu zerstören.

 

Das ist das Dritte: die Konsequenz.

Die Konsequenz ist die Frucht unserer Wahrnehmung und Entscheidung. Jede Entscheidung zeitigt ihr Ergebnis.

 

Das den Dreischritt Wahrnehmung, Entscheidung, Konsequenz durchwirkende Gesetz ist das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma).  

 

„Wie wir säen, so ernten wir.“

Alles Erleben ist Frucht meines Denkens, Fühlens, Wollens und Tuns.