Kontemplation

= Meditation + Gnade

Buchbesprechung: „Christus Bewusstsein und der Weg in die Stille“, Flower A. Newhouse

Der Unterschied zwischen Meditation und Kontemplation besteht darin, dass die Meditation klar umrissene, eindeutig mentale und geistige Zielvorstellungen enthält. Die Kontemplation verfolgt ihre eigenen Ideale und Verwirklichungen in einer ungeplanten, schöpferischen Weise. Wir können jederzeit meditieren oder beten, aber Kontemplation ist etwas, das in uns geschieht, wenn wir uns in tiefe Andacht versenken.

 

Die Kontemplation findet auf einer sehr hohen Bewusstseinsstufe statt, in der die Vision der Seele den Verstand beschäftigt. Es ist die Anbetung Gottes. Dann folgen Offenbarung und geistige Inspiration. Unsere Gedanken werden von der innewohnenden Gottesquelle gespeist. Diesen Zustand erreichen wir höchst selten. Nur wenn die Persönlichkeitsebene tief greifend geläutert und eine sehr hohe Inspirationsstufe erreicht wurde, kann diese Erfahrung eintreten.

 

Der Kontemplation geht immer eine tiefe Meditation voraus.

 

Sie strömt ganz natürlich in uns ein, und wir finden uns unvermittelt in einer freieren und kreativeren Bewusstseinsbahn wieder. Anstatt inne zuhalten, um den Gegenstand der Betrachtung zu wählen, nehmen geistige Gedanken, einer nach dem anderen, unsere Aufmerksamkeit gefangen, bis wir vollkommen versunken sind in der Aufnahme lebendiger Kerngedanken. Wir spüren die tiefe Bedeutung der in unser Bewusstsein eindringenden Eindrücke. Wenn wir gelernt haben, durch Konzentration und die Vergeistigung unserer Motivation, durch die Hinwendung zur Ewigkeit und durch Meditation, durch die Hinwendung zur Ewigkeit und durch Meditation, klare eindeutige Mentalbilder zu schaffen, erreichen wir manchmal eine innere Tiefe, die mit dem Allerhöchsten in Verbindung steht. Wir denken nicht mehr, sondern empfangen in uns einströmende Eindrücke.

 

In der Kontemplation gleiten wir auf eine höhere Ebene. Wir verlieren uns selbst in der Freude der Gottesbewusstheit. Die Kontemplation öffnet uns für Ströme und Reservoirs voller reiner, archetypischer Gedankenformen. In der Kontemplation werden neue Ideale, Angewohnheiten und Entschlüsse geboren. Sie gewährt uns Einblicke, Offenbarungen, Prophezeiungen und Unterweisungen, auf die wir uns verlassen können. Der hohe Bewusstseinszustand offenbart uns das Mögliche und Erwünschte. Die Meditation übernimmt dann die Aufgabe, diese Ziele zu verwirklichen.

 

Wenn wir die höheren Verstandesebenen oder Seelenbereiche erklommen haben, beginnt die Kontemplation. Wir treten in Berührung mit der Erhabenheit des Heiligen und der Erkenntnis erhabener Wesen, Kräfte und Intelligenzen. In dieser heiligen Atmosphäre werden die Werte der inneren Schulung, Selbstaufgabe und Charakterentwicklung belebt. Der Sinn der Kontemplation liegt darin, unsere Inkarnation aus höheren Bewusstseinsebenen zu sehen, auf denen alles offen, objektiv und idealistisch betrachtet wird. Die Vision wirkt unterstützend.

Die Kontemplation findet im Reich unserer höheren Natur statt und steht mit den Kräften unserer Zukunft in Verbindung. Sie zeigt, wie das Leben sein könnte, wenn wir diese höhere innere Ebene mit der objektiven Planung der Meditation verknüpfen. Da die Erfahrung in uns liegt, müssen wir auf den Gedankenstrom, der unsere höheren Mentalfähigkeiten durchströmt, achten und empfänglich für ihn sein.

 

Die Imagination scheint während der anfänglichen Kontemplationserfahrung eine Rolle zu spielen. Echte Ideale existieren jenseits unseres üblichen konkreten Denkens, das durch die Kontemplation belebt wird. Tatsächliche Zustände, die wir noch nicht bewusst kennen, erscheinen uns als Ideale, die durch Imagination in uns geweckt werden. In der richtigen Weise genutzt, führen sie uns in höhere Stadien der Suche.