Die Energie des Kundalini I

Der Begriff Kundalini leitet sich ab aus dem Sanskritwort „kundal“ (Windung). Da diese in der indischen Mythologie als eine Kraft gilt, die von Shiva(Glücksverheißender, wichtigster Gott im Hinduismus)ausgeht, wird sie symbolisch als zusammengerollte Schlange dargestellt, da Shiva stets mit Schlangen abgebildet wird. Diese „zusammengerollte Schlange“ ruht am unteren Ende der Wirbelsäule. Erwacht die Kundalini, so „entrollt“ sie sich (Rumoren) und steigt die Wirbelsäule empor und fließt in das Scheitelchakra ein, aus dem sie sich, umgewandelt in reine spirituelle Energie, in die Aura ergießt und dem Betroffenen, nach der indischen Mythologie, übernatürliche Fähigkeiten und Erleuchtung vermitteln soll.

 

Diese Energie, bewusst, zu erwecken und zu beherrschen und gezielt zu nutzen, damit beschäftigt sich die Lehre des Yoga. Seine Übungen sind Bestandteil der Vorbereitung auf diesen Moment, die oft über viele Jahrzehnte beständig praktiziert werden müssen, um das Ziel zu erreichen, wofür ein spiritueller Meister (verkörpert oder astral) zwingend erforderlich ist. Es gibt Menschen, die diesen Weg schneller beschreiten und Andere, bei denen ein Leben nicht ausreicht. Es kann aber auch vorkommen, das diese Energie unbeabsichtigt und ohne jede Vorbereitung aktiviert wird, was sehr bedrohlich für den Betreffenden sein kann.

 

Nach den Vorstellungen des Yoga fließt eine Lebensenergie, Prana genannt, in verschiedenen Systemen (Meridiane) durch den Körper. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bezeichnet man diese Energie als Chi, deren Energiemeridiane zur Akupunktur und Akupressur seit Jahrtausenden mit Erfolg genutzt werden.

 

„Prana Shakti“ ist ein weiterer Energiename, der in der hinduistischen Literatur genannt wird. Sie steht in Bezug zu unserem spirituellen (feinstofflichen) Körper und wird daher von vielen einfach als „spirituelles Prana“ bezeichnet. Die Kanäle, in denen diese Energie fließt, werden in Indien als Nadis (nad = Bewegung) bezeichnet. In diesen Kanälen bewegt sich das spirituelle Prana als feinstoffliche Substanz. Neben den, laut indischer Literatur, 72 000 Nadis existieren drei große Kanäle. Diese tragen die Namen: Pingala (Sonnennerv, Element Feuer, flüchtig, heißer Anteil des spirituellen Prana), Sushumna und Ida (Mondnerv).

 

Der Kanal Pingala (Sonnennerv), der sich auf der rechten Körperseite in einem Abstand von etwa 1,5 Fingerbreite neben der Wirbelsäule befindet und ca. 2mm dick ist. Er entspringt in dieser Position etwa 1 Fingerbreite unter dem Steißbein und endet im Inneren des Schädels in Höhe der Nase (Nasenflügel). Von hier verzweigt er sich in Hunderte Nadis, die das gesamte Gehirn durchziehen bis zum Beginn des Rückenmarks. Im Sonnennerv fließt der „heiße Anteil des spirituellen Pranas“. Diese Energie wird assoziiert mit unserer Sehnsucht nach Selbstverwirklichung und allem, was uns dem Licht entgegen streben lässt. Diese Energie wird sinngemäß als Quelle unseres spirituellen Antriebs gesehen, vergleichbar mit den Raketensätzen, die ein Raumschiff für den Start braucht.