Wissen und Leben der Eingeweihten

Fortsetzung 4

Der Mensch ist auf seinem Weg zur Wiedergeburt nicht ohne Beratung. Er hat einen Leitfaden, der unfehlbar ist, wenn er – beachtet wird, nämlich wiederum das Gebot:

 

Liebe Gott über alles und den nächsten wie dich selbst!

 

Doch wir müssen dabei auch lernen, was eigentlich Liebe ist. Es ist Zuneigung, Sympathie, Mitgefühl, Opferung für den anderen, aber stets aktiv, nie passiv, d.h. sich niemals ausnutzen lassen. Zuneigung, Sympathie, Mitgefühl, Opferung müssen aktiv sein, nicht passiv, wobei wir uns nicht im Geringsten darum zu kümmern brauchen, was die Umwelt dazu sagt. Maßgebens ist unsere eigene Auffassung und Entscheidung. Gott ist nicht unnahbar, sondern für jeden sofort zu sprechen, der sich direkt an ihn wendet. Kein Mensch braucht dafür einen Vermittler, weder einen Beamten, noch einen Geistlichen. Es genügt für den schlichtesten Menschen nur der Wille, mit Gott sein zu wollen und Ihn aus freien Stücken als einzigen wahren Führer zu erkennen und damit anzuerkennen, womit und wodurch seine Wiedergeburt schon gesichert ist.

 

Wiedergeboren-Sein heißt, Eins sein mit Gott, um als niemals mehr untreu werdende Diener, die nichts weiter als nur dienen wollen in Bescheidenheit und völliger Unterwerfung unter den Willen Gottes. „Wiedergeburt im Geiste“ ist die Vereinigung von Intellekt und Gefühl. Erst dann durchschaut der Verstand, der Intellekt, alles aus Intuition, zu der er durch Liebe des Herzens infolge der „Wiedergeburt im Geiste“ gekommen ist.

 

Gehorchen sollt ihr nur dem Gott der Liebe, aber nie einem Gott der Einkerkerung und des Meinungsaufzwingens, sondern einen Gott der Lösung von allen Fesseln, der jeden einzelnen Menschen in seinem freien Willen belässt und bestärkt. Je selbstloser ihr wirkt, je tiefer eure Erkenntnis des Lehrsatzes „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“ ist, desto schneller werdet ihr voranschreiten und selbst zu den Auserwählten gehören, zu den Auserwählten für die Ewigkeit. Auserwählt von Gott selbst, als dem Einzigen, der keine Anmaßung kennt und wünscht, sondern nur über alles geliebt sein möchte. Und nur aus Liebe soll/kann Ihm gefolgt werden.

 

Zwischen Wetterunbilden, Krankheiten an Anpflanzungen und Auftreten von Tierplagen ist ebenfalls ein Zusammenhang, dessen Ursprung geistiger Natur ist. Für uns auf Erden, die wir nur irdisch denken und urteilen, ist nicht immer ein solcher Zusammen- hang nachweisbar. Nur seelisch und geistig Fortgeschrittene ahnen, dass Gott diejenigen liebt, die er züchtigt, d.h. sie niemals die Erde recht lieben lässt, weil die so Gezüchtigten ja hier nur vorübergehend zu weilen brauchen und ihre Hauptarbeit dann im Seelischen und Geistigen nach dem irdischen Tode zu suchen ist und auch gefunden wird.

 

Was immer die Zukunft bringt, niemals kann jemand, der Gott über alles liebt, davon überwältigt werden. Alle kommenden Gerichte erreichen nur diejenigen, die entweder gleichgültig sind, überhaupt nichts glauben oder seelisch und geistig Tod sind. Daher folgt alle den Weisungen eurer jeweiligen Religion, und vertieft euch in diese noch mehr durch ergänzende Aufschlüsse und Belehrungen der Mystiker, die alle Gottgesandte sind, um das religiöse Gefühl in Seele und Geist des Menschen nicht ganz verkümmern zu lassen.

 

Gott arbeitet und schafft in seiner Schöpfung stets nach den allereinfachsten Prinzipien. Wir können dies nur nicht erkennen, weil wir beim gewöhnlichen Forschen eben überall Schwierigkeiten und Hemmungen vermuten, wo in Wirklichkeit die allergrößte Einfachheit herrscht, was übrigens geradezu das Mysterium alles göttlichen Schaffens zu sein scheint.