Fortsetzung Weihnachten

Verabschiedet euch also von der Vorstellung, am Himmel über Bethlehem sei für alle weithin sichtbar ein Komet zu sehen gewesen.
Der Stern zu Bethlehem war eine Astralprojektion, die nur einige Wenige wahrnehmen konnten. Deshalb hat Herodes den Dreien die Taschen voll gelogen, von wegen, er wolle dem Kind huldigen. Wenn er hätte das Kind finden können, dann wäre er selbst losgezogen… Anscheinend konnte er mit den Begriffen Weisheit und Magie nicht so viel anfangen.

Noch spannender wird es nun im Hause der Maria.
Nein, dass es keine Krippe im Stall ist, das ist nebensächlich und unbedeutend.

Nein, drei spirituelle Meister huldigen einem Kinde und bringen ihm Dinge, aus ihrem privaten „Schatz“ als Opfergabe dar.
Das heist, das ist nicht einfach nur ein Höflichkeitsbesuch – das ist eine Zeremonie, ein magischer Moment. Die wahrscheinlich erste Einweihung, die Jesus in diesem Leben noch einmal erhält, zur Bekräftigung seines Wesens. Dabei war vorher mit den Weisen selbst etwas wohl Unbeschreibliches geschehen – „Als sie den Stern … sahen,  freuten sie sich mit sehr großer Freude."  Das ist kein schlechtes Deutsch, sondern eine Steigerungsform analog der Numerologie. Es wird damit ausgedrückt, dass sie in einen Gemütszustand versetzt wurden, den man mit Worten nicht mehr beschreiben kann – eine Art Verzückung. Und es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass Weihrauch, Myrrhe und Gold a.) Opfergaben sind und b.) aus ihrem Besitz entnommen wurden – „…  und sie öffneten ihre Schätze und opferten ihm Gaben…".


Das waren also nicht Geschenke von Diplomaten/Abgesandten – es war ihr ganz persönliches Opfer. Sie schenkten etwas von sich selbst.
Und wenn Menschen, die auch Magier sind, etwas schenken, dann lohnt immer ein zweiter Blick. Denn es wäre eines Magiers unwürdig, nur ein paar profane Luxusgüter zu verschenken. Nein, wenn ein Magier etwas schenkt, dann ist darin immer noch eine tiefgründige Botschaft enthalten. Was also sind Weihrauch, Myrrhe und Gold spirituell gesehen?

Weihrauch ist ein Baumharz und somit eine Gabe der Natur. Außerdem ist es stark schmerzlindernd. Es ist also auch Medizin. Und von dem Geruch, dem Duft sagt man, er hebe die Seele empor und verbinde sie mit den Inneren Welten (Himmel).
Und als Brandopfer wirkt er reinigend und inspirierend. Er zieht die Wesen der höheren Sphären an.

All das findet sich im späteren Leben des Kindes wieder – seine Heilkunst, seine Verbundenheit mit der „Quelle“ (himmlischer Vater).

Auch Myrrhe ist als Harz eines Balsambaumgewächses und Gabe der Natur. Es ist bitter, es ist medizinisch wirksam (desinfizierend, entzündungshemmend, zusammenziehend und unterstützt die Narbenbildung) und spirituell war es Bestandteil eines heiligen Salböls der Juden, aber auch Bestandteil einer ordentlichen Grablegung. Die Ägypter verwendeten es zur Einbalsamierung.

 

Besonders ist zu beachten, das es bei den Juden die kultische Salbung"Χριστός" – lateinisch: Christus; hebräisch: Messias (der Gesalbte) gab, wo Myrrhe Verwendung fand.