Drei

kabbalistische Zahlendeutung

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Entscheiden wir uns auch für das Licht und das Leben, so werden wir auch dann nicht nur Freude, sondern auch Schmerz, Leid und Enttäuschung ernten.

All die Schmerzen und Enttäuschungen, die wir trotz reiner Wahrnehmung und klarer Entscheidung ernten, sind jedoch keine, die uns schädigen oder zerstören, sondern zum Teil Früchte unbezahlter, aus Vorleben stammender Schuld, zum anderen Früchte noch blinder Flächen unserer Seele.

Im Schmerz erwacht sie zum Sehen, erkennt, worin sie noch blind und in Illusion befangen war. So wird die erlittene Enttäuschung zum erlösenden Ende einer Täuschung.

 

Die Seele erwacht aus einer geträumten Welt zu neuem Bewusstsein.

Wie die Illusion ungreifbar ist, solange wir ihr unterliegen, wirken und weben auch die Fäden unserer Vergangenheit (der Vorleben und des „Karma“) unsichtbar und entfalten sich erst im realen Erleben. So gesehen erleben wir viele Schmerzen als die Wehen einer neuen inneren Geburt.

 

Verbunden mit der Frage nach der Konsequenz ist auch die nach unserer Bereitschaft, sie zu tragen, sie als Früchte und auch Aufgabe unseres eigenen Lebens anzunehmen.

Darin, wie wir unsere Entscheidungen und Handlungen und deren Konsequenz annehmen und selbst zu verantworten, misst sich unsere Reife und Mündigkeit als Mensch, denn nur im Annehmen kann das Erlebte sich in eigene Substanz und Erfahrung verwandeln.

Nur im Annehmen und in der Wandlung erschließen sich auch Sinn und Bedeutung unseres Lebens und Erlebens.

 

Wo immer Vorwurf oder Beschuldigung herrschen, haben wir mangelnde Reife.

Ob als Beschuldigung nach außen oder als Selbstvorwurf nach innen oder auch als Entschuldigung vor sich selbst – das bleibt sich gleich.

Wo immer die Frage nach Schuld gestellt ist, ob bewusst oder unbewusst – stets ist sie Zeichen noch nicht vollzogener Mündigkeit als Mensch.

 

Die bewusst erkannte und angenommene Verantwortung für das eigene Leben ist jedoch die Basis jedes weiterführenden geistigen Weges.      

Quelle:

Auszug aus: „Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg“, Band 1 und 2 in einem Buch, von Heinrich Elijah Benedikt – Bauer-Verlag  

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